Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung auf der Bezirkekonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | 4. GJ B Positionen für das Superwahljahr |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.09.2020, 16:57 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A7NEU: You deserve Kulturelle Bildung today - Teilhabe an Kultureller Bildung ermöglichen!
Antragstext
Warum Kulturelle Bildung?
Kultur, Kreativsein und Kulturelle Bildung machen erfinderisch, sensibilisieren,
geben Raum für Persönlichkeitsentwicklung und schenken Selbstbewusstsein.
Außerdem legen sie einen Grundstein für die kulturelle Teilhabe und ermöglichen
es den Adressat*innen, nicht nur am kulturellen Leben teilzunehmen, sondern auch
ihre eigenen Themen und Gedanken einzubringen. Mit einer inklusiven,
niedrigschwelligen und aufssuchenden Kulturellen Bildung streben wir an, dass
möglichst viele Menschen einen Zugang zu Kultur und Kultureller Bildung finden.
Dafür fordern wir:
1. Kulturelle Bildung in der Schule
Wir wollen besonders Kinder und Jugendliche mit Kultureller Bildung ansprechen.
Viele Angebote setzen allerdings voraus, dass die Kinder und Jugendliche zuerst
ein Theater, eine Musikschule oder einen Jugendclub aufsuchen. Dadurch werden
nur diejenigen erreicht, die bereits Interesse an Kultur haben und von sich aus
den ersten Schritt auf die Einrichtungen oder Vereine zu machen. Häufig sind das
Personen, deren Eltern sie dazu ermutigen. Schulen bieten hingegen die
Möglichkeit, alle Kinder und Jugendliche zu erreichen. Deshalb wollen wir
Kulturelle Bildung als fächerübergreifendes Thema im Rahmenlehrplan verankern –
damit im Unterricht genug Zeit für Kulturelle Bildung eingeräumt wird. Auch für
die Vor- und Nachbereitung von zum Beispiel Museumsbesuchen soll genug Zeit
eingeplant werden. Um ein Zusammentreffen von Schüler*innen und Künstler*innen
in der Schule zu ermöglichen, fordern wir die Schulsozialraumöffnung. Dadurch
soll auch die Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Projekten
vereinfacht werden.
Der effektivste Weg zu kultureller Bildung ist das aktive Praktizieren von
Kunst, Musik, Theater etc. Daher müssen diese Bereiche vom Image der "weichen
Nebenfächer" wegkommen und mehr sein als eine nette Umrahmung des Schulalltags
in der 0. oder 8. Stunde. Die Fächer bzw. Themenbereiche Kunst, Musik und
Darstellendes Spiel müssen gestärkt werden und eine (auch im Stundenplan)
zentralere Rolle im Schulalltag einnehmen.
Die Erfahrungen zeigen, dass z.B. in den Schulalltag integrierte
Instrumentalklassen eine äußerst positive Wirkung auf Klassengemeinschaft,
Lernmotivation und kulturelles Interesse entfalten können. Diese Modelle sollten
daher ausgeweitet und noch niedrigschwelliger gestaltet werden.
Gerahmt werden sollen diese Maßnahmen durch die Verankerung von Kultureller
Bildung im Schulprofil. Zur Verwirklichung dieser Maßnahmen braucht es eine
professionell begleitete und geplante Schulentwicklung.Über Projekte wie die
Kulturagenten können Schulen langfristig in diesem Prozess unterstützt werden.
Das Kulturagenten-Programm ist deshalb auszubauen.
2. Projektförderung
Um Projekte der Kulturellen Bildung zu fördern, wollen wir den Projektfonds
Kulturelle Bildung erhöhen. Damit wollen wir alle Fördersäulen stärken, vor
allem aber die Mittel für Kulturelle Bildung im Bezirk aufstocken, um Projekte
direkt vor der Haustür der Adressat*innen zu stärken. Außerdem wollen wir die
Kompetenzen der Kinder- und Jugendjurys stärken. Diese werden zwar für
Entscheidungen über Projektmittel zu Rate gezogen, haben aber nur selten selber
Entscheidungskompetenzen. Vor allem – aber nicht ausschließlich – bei
Entscheidungen über Projektmittel im Bereich der Kulturellen Bildung wollen wir
das auf allen Ebenen ändern.
3. Kulturelle Bildung vor der Haustür
Es ist uns besonders wichtig, Angebote der Kulturellen Bildung in den Kiezen zu
stärken. Diese aufzusuchen ist mit weniger Hürden verbunden und häufig sind Orte
oder Träger*innen den Bewohner*innen im Kiez schon bekannt, weil sie zum
Beispiel jeden Tag auf dem Weg zur S-Bahn an ihnen vorbeilaufen. Wir
wollenselbstverwaltete und -organisierte Projekte von Kindern und Jugendlichen
fördern. Dafür fordern wir die Einrichtung von Anlaufstellen für
selbstorganisierte kulturelle Projekte von Kindern und Jugendlichen, die
explizit die Aufgabe haben, diese Projekte personell und finanziell zu
unterstützen. Es darf nicht am Geld oder noch fehlendem Wissen über
Projektorganisation scheitern, wenn Kinder und Jugendliche kulturelle Projekte
für ihren Kiez initiieren. Die nachhaltigste Art der Kulturellen Bildung ist
dann möglich, wenn Leute selber kreativ werden. Außerdem unterstützen wir die
Einrichtung und Ausweitung von Outreach-Programmen von Kultureinrichtungen, die
eine Verankerung der Einrichtungen im Kiez fördern und damit die Distanz
zwischen Einrichtung und Kiezbewohner*innen abbauen.
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