Veranstaltung: | Erste ordentliche Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND Berlin 2023 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 12 Inhaltliche Anträge |
Antragsteller*in: | Fachforum Wirtschaft, Soziales und Gesundheit und das Fachforum Bildung (dort beschlossen am: 19.12.2022) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.03.2023, 09:26 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A4NEU: Berliner Schüler*innen endlich psychisch entlasten!
Antragstext
Jedes fünfte Schulkind in Deutschland leidet an psychischen Schwierigkeiten,
nicht einmal die Hälfte davon erhält die notwendige Unterstützung. Diese Zahlen
gehen aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
(2014-17) des Robert-Koch-Instituts hervor. Das Schul- und Ausbildungsystem,
sowie der ihm immanente Leitungsdruck ist oftmals ein erheblicher Faktor für das
Entstehen psychischer Erkrankungen. Gleichzeitig bietet der Ort Schule aber auch
das Potential Anlaufstelle für junge Menschen zu sein, sowie durch
Aufklärungsarbeit, einen selbstverständlichen Umgang mit dem Thema und die
Verfügbarkeit von Hilfsangeboten, gegen das gesamtgesellschaftliche Stigma
psychischer Erkrankungen zu wirken und jungen Menschen von Beginn an
beizubringen, was psychische Erkrankungen sind, wo sie Hilfe finden und wie sie
ihre Freund*innen unterstützen können. Darüber hinaus sollen Schüler*innen
präventiv lernen, wie sie sich um ihr psychologisches Wohlbefinden kümmern und
Selbstfürsorge üben können. Um diesem Ziel gerecht zu werden, müssen im Berliner
Schulsystem vielfältige Veränderungen unternommen werden.
Weiterhin soll in der Schule über psychische Erkrankungen, professionelle
Anlaufstellen und weitere Hilfsangebote sowie psychische Gesundheit und das
psychologische Wohlbefinden aufgeklärt werden. Damit dies möglich ist, sollen
Inhalte zu psychischer Gesundheit im Lehramtsstudium verpflichtend werden. Die
angehenden Lehrkräfte werden hierdurch für die psychische Gesundheit ihrer
Schüler*innen sensibilisiert, können typische Anzeichen von psychischen
Erkrankungen erkennen und sich dann professionelle Unterstützung suchen. Auch in
die Ausbildung von Erzieher*innen soll das Thema aufgenommen und bereits in der
Kita über Themen wie Mobbing aufgeklärt werden. Das Thema psychische Gesundheit
soll weiterhin in die Lehrpläne Berliner Schulen aufgenommen werden.Darüber
hinaus sollen Aufklärungsangebote externer Organisationen die Rahmen der
Unterrichtszeit stattfinden ausgebaut werden und selbstverständlicher und
regelmäßiger Bestandteil der Schullaufbahn werden. Weiterhin sollen alle Schulen
niedrigschwellig Informationsmaterial über bestehende Hilfsangebote zur
Verfügung stellen. Über die Hilfsangebote sollte das gesamte Schulpersonal
Bescheid wissen, um im akuten Fall an sie verweisen zu können. Dazu sollen
regelmäßig Schulungen stattfinden.
Jede Schule sollte über mindestens ein*e Schulpsycholog*in und verfügen, welche
eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Schüler*innen darstellen soll, bis diese
die Möglichkeit haben, einen langfristigen Therapieplatz anzunehmen. Weiterhin
soll jede Schule über mindestens eine*n Schulsozialarbeiter*in verfügen, die
Anzahl soll sich hierbei proportional an der Anzahl der Schüler*innen einer
Schule bemessen.