Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung auf der Bezirkekonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | 4. GJ B Positionen für das Superwahljahr |
Antragsteller*in: | Annka Esser, Marlene Jahn und Robin Miller (GJ Berlin) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 23.08.2020, 10:15 |
A12: Die Klimawende schaffen wir nur gemeinsam!
Antragstext
Mit der Klimakrise stehen wir vor der größten gesellschaftlichen Herausforderung
aller Zeiten. Unsere Wirtschafts- und Lebensweise muss sich fundamental ändern,
damit wir CO2 Emmissionen auf ein Netto O¹ reduzieren und unsere Lebensgrundlage
erhalten können.
Für uns als GRÜNE JUGEND Berlin ist daher klar: nur mit der Unterstützung,
Tatkräftigkeit und Kreativität aller Berliner*innen können wir Berlin so
umbauen, dass es zu einer klimagerechten Welt beiträgt.
Bildung über die Klimakrise für Alle!
Klimagerechtigkeit in der Schule:
Alle Berliner*innen müssen über das Ausmaß der Klimakrise aufgeklärt werden.
Außerdem müssen die Beteiligungsmöglichkeiten für einen Betrag zur
Klimaneutralität aufgezeigt werden.
Bereits in der Schule muss Klimagerechtigkeit eine präsente Rolle spielen.
Mindestens 20% des Lehrplanes sollen Nachhaltigkeits- und
Klimaschutzthemen behandeln. Da die Klimakrise soziale Ungerechtigkeiten
verschärft und daher intersektional gedacht werden muss, soll es
fächerübergreifende Projektwochen an Schulen geben. Damit das Lehrpersonal
darauf vorbereitet ist, müssen umfassende
Fortbildungen zu den Themen Klimakrise, Klimaanpassung, Klimagerechtigkeit und
Nachhaltigkeit angeboten werden. Es soll auch ein spezielles Angebot für
Schulleiter*innen und Leitungen von Kindertagesstäten geben. Außerdem soll eine
Plattform eingerichtet werden, auf der Lehrer*innen erstellte Schulmaterialen zu
dem Thema teilen können.
Jede Schule sollen Klima-AGs einrichten, in denen Schüler*innen
an zwei Stunden in der Woche eigenständig arbeiten können und Projekte
entwickeln können.
Exkusionen zu Globalstreiks sollen genutzt werden, um Schüler*innen
demokratische Beteiligung näher zu bringen. Die Kriminalisierung durch schlechte
Benotung, Nichtversetzen oder Schulversäumnisanzeigen muss beendet werden.
Klimagerechtigkeit in der Ausbildung und im Studium:
Nachhaltigkeit und Klimaanpassung muss auch ein Bestandteil jeder Ausbildung
sein. Die Nachhaltigkeit von Projekten darf nicht länger Aufgabe von
beispielsweise einzeln Handwerksunternehmen sein.
Auch die Ökologische Weiterbildungen müssen kostenlos werden.
Alle Student*innen sollen ein Klimastudium (30 LP überfachlich, 30 LP im eigenen
Fach) absolvieren nach dem Vorbild des Studium Generale. Das bedeutet, dass sich
alle Student*innen im ersten Studienjahr ausgiebig mit der Klimakrise und
Klimagerechtigkeit beschäftigen. Die Einführung dieses Studiumzweiges muss bis
spätestens 2023 erfolgt sein.
Außerdem müssen sich alle Hochschulen eine Nachhaltigkeitsstrategie geben, die
dazu
führt, dass sie 2030 klimaneutral sind. Bei der Erarbeitung müssen alle
Statusgruppen mit eingebunden werden. Außerdem muss es eine entsprechende
Finanzierung hierfür geben.
Es ist wichtig, dass junge Menschen und zukünftige Wähler*innen umfassend über
die Klimakrise informiert sind. Doch gerade Erwachsene, die momentan über unsere
Zukunft entscheiden, müssen bereits jetzt darüber informiert sein. Daher ist es
umso wichtiger, dass nicht nur Menschen an diese Informationen gelangen, die
jeden Tag Zeitung lesen und diese verstehen.
Jede Angestellte sollte die Möglichkeit haben 7 Klima-Bildungstage im Jahr zu
machen.
Diese Bildungsurlaubstage werden von staatlich geprüften Initiativen und
Organisationen durchgeführt. Außerdem muss es jährliche Informationskampagne
über die Klimakrise und wie man sich an der Klimawende beteiligen kann in
verschiedenen Sprachen geben (mindestens türkisch, deutsch, englisch, arabisch
und polnisch).
Klimabürger*innenrat für das Projekt Klimaneutral bis spätesens 2035
Gerade wurde von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz eine
Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die bis Anfang nächsten Jahres prüfen
wird, was getan werden muss, damit Berlin bis 2035 klimaneutral wird. Diese
Machbarkeitsstudie ist ein Anfang. Wie Klimaschutz- und npassungsmaßnahmen
umgesetzt werden können, muss gesellschaftlich ausgehandelt werden, verschiedene
gesellschaftliche Perspektiven müssen in diesen Prozess mit einfließen.
Für diese Aufgabe soll ein Klimabürger*innenrat noch bis Ende der
Legislaturperiode einberufen werden. Der soll von soll Senat einberufen werden,
sodass die dort formulierten Maßnahmen auch umsetzt werden. Seine Ergebnisse
soll der Klimabürger*innenrat Projekt 2035 bis spätestens zu Beginn der
Koalitionsverhandlungen vorstellen.
Das Ziel 2035 Klimaneutralität ist dabei nicht verhandelbar. Aber wir müssen
anfangen gemeinsam als Gesellschaft darüber zu reden, wie wir uns gegenseitig
dabei unterstützen können das Ziel zu erreichen ohne, dass Mitmenschen unter
Existensängsten leiden.
Hierfür werden durch das Land Berlin im Losverfahren eine Gruppe von
Berliner*innen aus unterschiedlichen Kontexten ausgewählt. Dieses Gremium wird
von Wissenschaftler*innen und nicht kommerziellen Interessenvertretungen
beraten.
Damit das Gremium möglichst divers ist, sollen Gründe warum Menschen, die
ausgelost wurden nicht mitmachen wollen, minimiert werden. So muss
Kinderbetreuung und barrierefreiheit gewährleistet werden. Menschen, die darauf
angewiesen sind, sollen Aufwandsentschädigungen erhalten.
Platz und Geld für zivilgesellschaftliches Engegement!
Wir befürworten Maßnahmen wie die 30 Stunden Woche oder ein bedingungsloses
Grundeinkommen, welche dazu führen, dass sich es alle Menschen leisten können,
sich für Klimagerechtigkeit zu engagieren.
Gleichzeitig wollen wir Kiezstrukturen aufbauen, die Initiativen strukturell
undfinanziell bei ihrer Arbeit unterstützen. Wie nach dem Beispiel "Fix my
Berlin" soll Arbeit gebündelt werden und Hilfestellungen für das Engagement
bereitgestellt werden.
Hierfür könnten Quartiersmanagementkonzepte auf alle Quartiere ausgeweitet
werden.
Außerdem fordern wir ein Klimahaus für jeden Bezirk. Hier sollen
zivilgesellschaftliche Gruppen Räume nutzen können, in denen sie sich treffen
und Plenas abhalten können. In Klimahäusern sollen Beratungsstellen zu
Klimaschutzfragen angesiedelt sein.
Dort soll auch Raum sein, um Best Practice Beispiele auszutauschen und über
Probleme und Hindernisse zu reden.
1) Es werden nichr mehr CO2 Emmissionen ausgestoßen, wie nicht kompensiert
werden können.
Begründung
erfolgt mündlich
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