Antragsteller*in: | Landesvorstand GRÜNE JUGEND Berlin (dort beschlossen am: 21.09.2024) |
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V1: Arbeitsprogramm der Grünen Jugend Berlin 2024-25
Antragstext
Einleitung – Ziele und Strategie:
Die Grüne Jugend Berlin ist eine eigenständige und systemkritische
Jugendorganisation, die ihre Kämpfe an der Schnittstelle von institutioneller
Politik und den sozialen Bewegungen auf der Straße führt. Unser Schwerpunkt
liegt auf der Straße, wo wir mit lauter Stimme für unsere Themen einstehen.
Schwerpunkte in der kommenden Amtsperiode sollen sein: Bezahlbares Wohnen,
Arbeitskampf, Umverteilung, Klimagerechtigkeit und Antifaschismus. Diese Themen
werden im Rahmen von Tarifkämpfen, dem gesellschaftlichen Diskurs und der
kommenden Bundestagswahl von Bedeutung sein. Die Kampagnen “Deutsche Wohnen Co
enteignen” und “WirFahrenZusammen” werden eine zentrale Rolle in der kommenden
Amtsperiode spielen. Der Kampf für Vergesellschaftung und der Kampf für gerechte
Löhne und gute Arbeitsbedingungen sind für uns untrennbar mit dem Kampf für eine
gerechtere Gesellschaft verbunden.
Wir verstehen uns als Teil der gesellschaftlichen Linken. Unsere Basis durch
linke, systemkritische Bildungsarbeit zu stärken hat für uns Priorität. Über
Kampagnen und Gespräche auf der Straße und Öffentlichkeitsarbeit wollen wir
aktiv dazu beitragen, dass unsere Positionen in die Gesellschaft getragen
werden. Unser Ziel ist es, einen starken Beitrag zur linken Bewegung in Berlin
zu leisten. Wir wollen unsere eigenen Mitglieder mobilisieren und gleichzeitig
Menschen in Berlin politisieren und organisieren, um sie für Kämpfe für
politische Veränderung zu gewinnen.
Bildugsarbeit:
Unsere Bildungsarbeit bleibt inklusiv und zielgruppenspezifisch. Wir empfehlen
für das kommende Jahr:
-Skillsharing zur Verbandsarbeit (z.B. Anträgeschreiben, „How-To“ für
Landesmitgliederversammlungen).
- Camps zur Vernetzung und Weiterbildung der Mitglieder.
- Fördertage für FINTA*-Personen und migrantisierte Menschen.
- Die Kreisverbände sollten Referierende aus dem Landesvorstand, dem Team, dem
Bundesvorstand und Trainer*innen anfragen.
-Der nächste Landesvorstand soll sich mit der Vorbereitung eines möglichen
Trainer*innenprogramms für Berlin beschäftigen.
Verbandsarbeit:
Für eine starke und gut vernetzte Organisation legen wir großen Wert auf
regelmäßige und offene Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen des
Verbands. Wir empfehlen:
- Kreisverbands-Landesvorstands-Treffen mit anschließendem Socializing
regelmäßig zu organisieren.
- Klausuren zwischen Kreisvorständen und Landesvorstand als Einstieg für neue
Vorstände zu weiterzuführen und fest zu etablieren.
- Monatliche, kurze online Orga-Treffen weiterzuführen, um die Verbandsarbeit zu
koordinieren und Feedbackmöglichkeiten für die Kreisvorstände zu schaffen.
- Die Betreuung der Kreisverbände durch den Landesvorstand mit festen
Ansprechpersonen, Chat-Gruppen und einer Vertretung für jeden Kreisverband
sicherzustellen.
- die Neumitgliederstrategie umzusetzen und die Kreisverbände in den Bereichen
Organizing, Socializing und Verbandskultur zu schulen.
-Solidarische Praxis wie Nachhilfegeben oder KücheFürAlle auf Kreisverbandsebene
fördern, um Berliner*innen ein Gefühl von Solidarität zu schenken und den
Glauben an ein Miteinander zurückzugeben
- Der Landesvorstand soll eine Beratung in Anspruch nehmen, um das
Wissensmanagement zu verbessern und Wissenshierarchien abzubauen.
- Die Website soll übersichtlicher und professioneller werden, weshalb wir eine
umfassende Überarbeitung planen.
-der Landesvorstand prüft einen Umzug zu Signal als Messenger
Verbandsarbeit FINTA*:
Die Förderung und Vernetzung von FINTA*-Personen bleibt ein zentrales Anliegen.
Für das kommende Jahr empfehlen wir:
- Ein FINTA*-Wochenende zur Vernetzung und Weiterbildung.
- Regelmäßige FINTA*-Beauftragten-Treffen zur Koordination und Vernetzung.
- Die Förderung von INTA*-Personen weiter voranzutreiben.
- Vernetzungs- und gemeinsame Aktionen, wie ein Frühstück vor dem Feministischen
Kampftag.
- Eine FINTA*-Vollversammlung, auf der Bildungsarbeit, Empowerment und
Vernetzung kombiniert werden.
- Skillsharing zu Moderation, Anträgen und Empowerment vor
Landesmitgliederversammlungen.
- Mehr Bündnisarbeit zu FINTA*-Themen
-Workshops zur Förderung Solidarischer Männlichkeit im Verband.
Verbandsarbeit Vielfalt:
Wir betreiben eine materialistische vielfaltspolitische Arbeit auf der Grundlage
der antirassistischen Strategie der Grünen Jugend. Das bedeutet, dass wir durch
unsere politische Arbeit die konkreten Lebensbedingungen marginalisierter
Personen verbessern wollen. Unsere Pläne umfassen:
- Einen Migra-Fördertag wiederholen oder auf ein Wochenende ausweiten.
- Die Vernetzung von MIGRA-Aktiven auf Landesmitgliederversammlungen und vor
antirassistischen Demos.
- Die Vernetzung und Betreuung der Vielfaltsverantwortlichen in den Bezirken neu
einrichten.
- Bündnisarbeit mit migrantischen Gruppen intensivieren.
- Bildungsarbeit zur Antirassistischen Strategie und vielfaltspolitischen Themen
auf der Kreisverbandsebene anbieten.
- Den Landesvorstand in der Antirassistischen Strategie der Grünen Jugend
weiterbilden.
- Die Israel-Palästina-Vernetzung und die Strategie gegen Antisemitismus
gemeinsam mit dem Landesvorstand betreuen.
- Arbeit zu Ableismus umsetzen
Verbandsprozesse:
Wir wollen im kommenden Jahr folgende Prozesse weiterführen oder anstoßen:
- Die Richtlinie gegen sexualisierte Gewalt umsetzen und Awareness-
Verantwortliche in den Kreisvorständen wählen.
- Das Abschließen der Strategie gegen Antisemitismus.
- Eine Analyse der Beschlusslage, um bestehende Lücken zu identifizieren und
gemeinsam mit Fachforen zu schließen.
- Die Teams und Gremien (z.B. Social Media Team, Schiedsgericht) sollen
evaluiert und optimiert werden.
Bündnisarbeit:
Unsere Bündnisarbeit bleibt ein zentrales Element unseres politischen
Engagements. Wir planen:
- Basismitglieder stärker in die Vernetzungsarbeit einzubeziehen
-Bündnisarbeit auf Kreisverbandsebene zu fördern.
- Schwerpunkte auf Kampagnen wie "Deutsche Wohnen & Co enteignen" und
“WirFahrenZusammen” (Tarifkampf im Öffentlichen Dienst)
- Unser Berliner Bündnis-Netzwerk auszubauen und einen Bündnis-Brunch zu
organisieren.
- Die Bündnis-Messe auf Landesmitgliederversammlungen fortzuführen.
Parteiarbei:
Unser Verhältnis zur Grünen Partei bleibt funktional-kritisch. Das bedeutet,
dass wir mit Bedacht auf unsere Ressourcen strategisch Einfluss nehmen. Wir
richten unsere Kritik an den Grünen an einer antikapitalistischen und
sozialpolitischen Linie aus. Zur Zusammenarbeit mit den Grünen Berlin gehört für
uns:
- Der strategische Austausch mit dem Landesvorstand, Fraktionsvorstand, unseren
Votenträger*innen und Gremien, die uns nahestehen bei den Grünen Berlin
-Termine der Grünen Berlin bei unserer Jahresplanung zu beachten
- Eigene Vorschläge erarbeiten, ohne uns in der Parteiarbeit aufzureiben.
- Präsenz bei Veranstaltungen und Sitzungen zeigen, die für uns von Bedeutung
sind.
- Mit Bündnissen Druck auf die Regierung ausüben.
- Gemeinsam mit Mandatsträger*innen und der Basis evaluieren, inwieweit Voten
für die Wahlen im Abgeordnetenhaus (AGH) und den Bezirksverordnetenversammlungen
(BVV) sinnvoll in unsere Verbandsarbeit eingebettet und unterstützt werden
können
Finanzen:
Für eine langfristig stabile und nachhaltige Finanzarbeit des Verbands ist es
notwendig:
- Eine Vernetzung der Schatzmeister*innen für Skillsharing zu schaffen.
- Die Finanzordnung zu überarbeiten, um sie an die aktuellen Bedürfnisse
anzupassen.
- Den Finanzreader ebenfalls zu aktualisieren.
Ausblick:
Wir planen, uns während der Bundestagswahl an der Kampagne der Grünen Jugend auf
Bundesebene zum Thema Umverteilung und Steuergerechtigkeit zu beteiligen. Wir
bringen uns bei den Kampagnen von Deutsche Wohnen Co enteignen und
WirFahrenZusammen ein und verzichten dafür aus Kapazitätengründen auf eigene
Grüne Jugend-Kampagnen auf Berliner Ebene. Stattdessen werden insbesondere
unsere Sprecher*innen auf Landesebene und unsere Kreisvorstände auf der
Kreisverbandsebene politische Kämpfe in Berlin verfolgen und die Basis dabei
mitnehmen.
Begründung
erfolgt mündlich