A14: Malte Richert

Ihr Lieben,

Die Nachrichten der letzten Wochen waren voll mit Schreckensbotschaften zur „Situation in Ostdeutschland“: Rechtsruck in Thüringen & Sachsen, Rechtsruck mit Rot in Brandenburg, Chaos im Landtag in Erfurt, BSW potenziell in den Regierungen und so weiter.

Es wirkt wie „Ganz Ostdeutschland ist von Populismus und Nazis besetzt… ganz Ostdeutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Linken bevölkerter Verband hört nicht auf, dem Schwachsinn Widerstand zu leisten.“ Ich weiß der Vergleich passt nicht, es gibt viele andere coole linke Menschen außer uns und rechte Ideologie ist auch keine externe Besatzungsmacht. Aber manchmal fühlt sich Arbeit in diesem Verband trotzdem an wie ein kleines gallisches Dorf der Hoffnung: Ich durfte dieses Jahr helfen, den Mitte-Ost-Kongress der Grünen Jugenden im Osten zu organisieren und das Wochenende war so ein Moment. Es haben sich ca. 60 junge Menschen aus Kreisverbänden von Wismar bis Bautzen in einem Schloss in Brandenburg getroffen, Wissen, Erfahrungen und Strategien ausgetauscht und zusammen eine gute Zeit gehabt.

Ich bin an dem Wochenende Shuttle gefahren und in jeder Fahrt sind wir auf die gleichen Themen gekommen, die alle beschäftigt haben: Was machen wir mit so viel Hass und Hetze um uns herum? Was kann alles passieren bei den Wahlen im Herbst? Wie gehen wir damit um, dass unsere Mutterpartei auch ein Teil des Problems ist? Diesen Raum für Austausch mit Gleichgesinnten fand ich extrem wertvoll!

Jetzt sind die Wahlen um, es passiert ziemlich viel Mist und die Frage des Verhältnisses zur Partei wird nochmal ganz anders diskutiert als vor ein paar Monaten.

Deshalb glaube ich, dass dieser Austausch zwischen den Landesverbänden weiterhin super wichtig ist. Ich möchte in der Mitte-Ost-AG meinen Teil zu einem richtig guten MoKo 2025 beitragen, gemeinsame Aktionen wie den Ost-Aktionstag und Vernetzung zwischen den Landesverbänden stärken. In Thüringen und Brandenburg sind die Grünen aus den Parlamenten geflogen, das wird uns Strukturen und Ressourcen kosten, und die Auswirkungen von Austritten aus der GJ kann wahrscheinlich noch niemand gut abschätzen. Bei diesen Herausforderungen müssen wir zusammenhalten und genau da möchte ich eine helfende Hand sein.

Deshalb bitte ich um euer Vertrauen.