Veranstaltung: | Erste ordentliche Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND Berlin 2023 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 12 Inhaltliche Anträge |
Antragsteller*in: | GJ Tempelhof-Schöneberg (dort beschlossen am: 24.02.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.02.2023, 09:10 |
A6: Demokratie braucht starken Journalismus. Starker Journalismus braucht gute Ausbildung.
Antragstext
Als Grüne Jugend Berlin fordern wir, dass das Land Berlin nachhaltig
journalistische Ausbildungen unabhängig von kapitalistischen Unternehmen
fördert. Dabei ist zentral, dass es eine angemessene Ausbildungsvergütung gibt,
die ein selbstständiges Leben in Berlin ermöglicht. Gleichzeitig sollte eine
öffentlich geförderte Ausbildung auf die diversität der Volontär*innen achten
und so vielfältige Perspektiven im weißen, akademisch geprägten Journalismus
stärken.
Begründung
Als Teil seiner Sparmaßnahmen hat der RBB angekündigt, auch an der Ausbildung des journalistischen Nachwuchses zu sparen. In diesem Jahr sollen an der Electronic Media School, an der der RBB 100 Prozent der Gesellschaftsanteile hält, lediglich acht statt 16 Volontär*innen ausgebildet werden. Das ist besonders bedauernswert, weil dieses Volontariat explizit marginalisierte Personen anspricht, was in der journalistischen Ausbildung selten ist. Wobei ein Volontariat häufig die Eintrittskarte für Journalist*innen ist, gerade wenn sie Führungspositionen anstreben.
Unabhängiger Journalismus, der auf diverse Perspektiven setzt, ist in einer Mediendemokratie unerlässlich. Beispielsweise um das Tagesgeschehen für ein breites Publikum und unterschiedliche Plattformen aufzuarbeiten. Gleichzeitig bleiben viele Themen und Stimmen aktuell ungehört, weil sie außerhalb einer universitären, mittel- oder oberschichtsgeprägten Lebensrealität stattfinden. Aus diesem Grund und durch die zunehmende Prekarisierung des Journalismuses ist die angemessene Bezahlung im Volontariat ebenfalls unerlässlich.