Antrag: | Sexarbeit |
---|---|
Antragsteller*in: | Jana Brix |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 02.09.2020, 20:14 |
Ä8 zu A5: Sexarbeit
Antragstext
Von Zeile 47 bis 48 einfügen:
Willen schützen. Diese Räume sollen in den Gebieten bestehen, beispielsweise der Kurfürstenstraße. Wir sind gegen eine Verdrängung an die Stadtränder! Deswegen positionieren wir uns gegen Sperrbezirke für Sexarbeit.
Hiermit möchte ich beantragen, dass sich die Grüne Jugend Berlin im
Superwahljahr für selbstbestimmte Sexarbeit einsetzt.
Mit dem Zusammenschluss von Bundestagsabgeordneten von SPD und Union für ein
Verbot von Sexarbeit wurden Stimmen laut, die sich gegen selbstbestimmte
Sexarbeit richten und teilweise Sexarbeit mit Menschenhandel gleich setzten.
Wir sollten im Diskurs eine deutliche Gegenstimme ausdrücken, da ein Verbot von
Sexarbeit nicht nötig ist und Menschen bevormunden würde, die selbstbestimmte
Entscheidungen treffen können. Es ist bereits jetzt verboten, Menschen zur
Sexarbeit zu zwingen oder mit ihnen zu handeln. Aus dieser Sicht bedarf es kein
Verbot des gesamten Gewerbes. Anstelle Sexarbeiter*innen in die Illegalität zu
verdrängen, wo sie keinen Schutz mehr erfahren, sollten wir sie bestärken.
Das sind die Forderungen:
- Aussprache gegen ein Verbot von Sexarbeit
- Berlin soll Beratungsstellen, die bereits bestehen und bestimmte Kriterien
erfüllen, finanziell unterstützen
- Kampagnen für mehr Aufklärung soll das Stigma von Sexarbeit beseitigen
- Einrichtung von Schutzräumen und Hilfsangeboten für Sexarbeiter*innen mit
negativen Erfahrungen
- Einrichtung von Verrichtungsboxen
- Asylrecht ausweiten
Wir müssen das negative Stigma von der Sexarbeit lösen. Sexarbeit kann auch aus
freier Entscheidung resultieren und für Menschen mehr sein als eine schnelle
Einkommensmöglichkeit. Außerdem gibt es Käufer*innen von Sexarbeit, die
ansonsten nur schwer eine sexuelle Entfaltung erlangen würden. Dazu zählen
Menschen mit Behinderungen oder auch alte Menschen. Diese Menschen sind auf
Sexarbeiter*innen und ihre Dienste angewiesen.
In Berlin haben sich einige Beratungsstellen und Hilfsangebote gebildet, welche
eine wichtige Arbeit zum Schutz und zur Unterstützung von Sexarbeiter*innen
leisten. Leider sind diese Anlaufstellen meistens auf Spenden angewiesen und
haben unsichere Zukunftsperspektiven. Wir müssen diese finanziell unterstützen
und ein festes Budget für diese Stellen festlegen. Zur Förderung müssen jedoch
Kriterien erfüllt sein, welche ich folgend auflisten möchte, welche aber auch
durch Expert*innen und Sexarbeitende ergänzt oder überarbeitet werden müssen:
- Die Einrichtung muss Aufklärung zu Safer Sex leisten und Verhütungsmittel
sowie Hygieneartikel bereitstellen
- Sie müssen eine Mindestanzahl an geschulten Mitarbeiter*innen anstellen,
welche auch an Behörden weitervermitteln können
- Die Beratung muss ergebnisoffen gestaltet sein und Sexarbeiter*innen in
ihren Problemen unterstützen
- Die Beratung soll nicht nur dem Ausstieg gewidmet sein
- Einstiegsberatungen und Vernetzung von Sexarbeiter*innen (Peer-to-Peer)
In Gebieten, in denen vermehrt Sexarbeit an der Straße angeboten wird, müssen
Schutzräume für Sexarbeiter*innen eingerichtet werden. Zudem sollen
Verrichtungsräume geschaffen werden, welche kurzfristig angemietet werden können
und welche ebenfalls dem Schutz von Sexarbeiter*innen dienen sollen. So kann
beispielsweise ein Notrufknopf Sexarbeiter*innen vor Übergriffen gegen ihren
Willen schützen. Diese Räume sollen in den Gebieten bestehen, beispielsweise der
Kurfürstenstraße. Wir sind gegen eine Verdrängung an die Stadtränder! Deswegen positionieren wir uns gegen Sperrbezirke für Sexarbeit.
Letztlich muss das Asylrecht ausgeweitet werden. Personen, die durch
Menschenhandel in die Sexarbeit gedrängt werden, müssen uneingeschränktes Asyl
beantragen können.
Wir müssen Sexarbeit als einen normalen Beruf ansehen und Stigmen überwinden.
Sexarbeit soll selbstbestimmt sein und Sexarbeiter*innen müssen unsere
Solidarität und Unterstützung in ihrer Arbeit erfahren. Eine Verdrängung in die
Illegalität werden wir mit all unseren Mitteln verhindern.
Von Zeile 47 bis 48 einfügen:
Willen schützen. Diese Räume sollen in den Gebieten bestehen, beispielsweise der Kurfürstenstraße. Wir sind gegen eine Verdrängung an die Stadtränder! Deswegen positionieren wir uns gegen Sperrbezirke für Sexarbeit.
Hiermit möchte ich beantragen, dass sich die Grüne Jugend Berlin im
Superwahljahr für selbstbestimmte Sexarbeit einsetzt.
Mit dem Zusammenschluss von Bundestagsabgeordneten von SPD und Union für ein
Verbot von Sexarbeit wurden Stimmen laut, die sich gegen selbstbestimmte
Sexarbeit richten und teilweise Sexarbeit mit Menschenhandel gleich setzten.
Wir sollten im Diskurs eine deutliche Gegenstimme ausdrücken, da ein Verbot von
Sexarbeit nicht nötig ist und Menschen bevormunden würde, die selbstbestimmte
Entscheidungen treffen können. Es ist bereits jetzt verboten, Menschen zur
Sexarbeit zu zwingen oder mit ihnen zu handeln. Aus dieser Sicht bedarf es kein
Verbot des gesamten Gewerbes. Anstelle Sexarbeiter*innen in die Illegalität zu
verdrängen, wo sie keinen Schutz mehr erfahren, sollten wir sie bestärken.
Das sind die Forderungen:
- Aussprache gegen ein Verbot von Sexarbeit
- Berlin soll Beratungsstellen, die bereits bestehen und bestimmte Kriterien
erfüllen, finanziell unterstützen
- Kampagnen für mehr Aufklärung soll das Stigma von Sexarbeit beseitigen
- Einrichtung von Schutzräumen und Hilfsangeboten für Sexarbeiter*innen mit
negativen Erfahrungen
- Einrichtung von Verrichtungsboxen
- Asylrecht ausweiten
Wir müssen das negative Stigma von der Sexarbeit lösen. Sexarbeit kann auch aus
freier Entscheidung resultieren und für Menschen mehr sein als eine schnelle
Einkommensmöglichkeit. Außerdem gibt es Käufer*innen von Sexarbeit, die
ansonsten nur schwer eine sexuelle Entfaltung erlangen würden. Dazu zählen
Menschen mit Behinderungen oder auch alte Menschen. Diese Menschen sind auf
Sexarbeiter*innen und ihre Dienste angewiesen.
In Berlin haben sich einige Beratungsstellen und Hilfsangebote gebildet, welche
eine wichtige Arbeit zum Schutz und zur Unterstützung von Sexarbeiter*innen
leisten. Leider sind diese Anlaufstellen meistens auf Spenden angewiesen und
haben unsichere Zukunftsperspektiven. Wir müssen diese finanziell unterstützen
und ein festes Budget für diese Stellen festlegen. Zur Förderung müssen jedoch
Kriterien erfüllt sein, welche ich folgend auflisten möchte, welche aber auch
durch Expert*innen und Sexarbeitende ergänzt oder überarbeitet werden müssen:
- Die Einrichtung muss Aufklärung zu Safer Sex leisten und Verhütungsmittel
sowie Hygieneartikel bereitstellen
- Sie müssen eine Mindestanzahl an geschulten Mitarbeiter*innen anstellen,
welche auch an Behörden weitervermitteln können
- Die Beratung muss ergebnisoffen gestaltet sein und Sexarbeiter*innen in
ihren Problemen unterstützen
- Die Beratung soll nicht nur dem Ausstieg gewidmet sein
- Einstiegsberatungen und Vernetzung von Sexarbeiter*innen (Peer-to-Peer)
In Gebieten, in denen vermehrt Sexarbeit an der Straße angeboten wird, müssen
Schutzräume für Sexarbeiter*innen eingerichtet werden. Zudem sollen
Verrichtungsräume geschaffen werden, welche kurzfristig angemietet werden können
und welche ebenfalls dem Schutz von Sexarbeiter*innen dienen sollen. So kann
beispielsweise ein Notrufknopf Sexarbeiter*innen vor Übergriffen gegen ihren
Willen schützen. Diese Räume sollen in den Gebieten bestehen, beispielsweise der
Kurfürstenstraße. Wir sind gegen eine Verdrängung an die Stadtränder! Deswegen positionieren wir uns gegen Sperrbezirke für Sexarbeit.
Letztlich muss das Asylrecht ausgeweitet werden. Personen, die durch
Menschenhandel in die Sexarbeit gedrängt werden, müssen uneingeschränktes Asyl
beantragen können.
Wir müssen Sexarbeit als einen normalen Beruf ansehen und Stigmen überwinden.
Sexarbeit soll selbstbestimmt sein und Sexarbeiter*innen müssen unsere
Solidarität und Unterstützung in ihrer Arbeit erfahren. Eine Verdrängung in die
Illegalität werden wir mit all unseren Mitteln verhindern.
Kommentare