Veranstaltung: | Aktiventreffen zum Prozess 2021 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 6. Unsere Paper für das Wahlprogramm von Bündnis 90/ Die Grünen |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 27.07.2020, 10:40 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A3NEU: Bausektor Klimaneutral bis 2026!
Antragstext
Bereits von 2010 bis Ende 2019 stieg der Berliner Wohnungsbestand um 100 642
Wohnungen (+5,4 Prozent). Im Berliner “Stadtentwicklungsplan Wohnen 2025” wird
die Leitlinie festgesetzt bis 2025 für den Neubau von mindestens 137.000
Wohnungen entsprechende Flächen bereitzustellen, um preistreibenden Knappheiten
am Wohnungsmarkt entgegenzuwirken. Bauen ist demnach ein zentrales Thema, um
Wohnungsknappheit entgegenzuwirken. Doch jedes Bauprojekt benötigt Energie und
Ressourcen und damit spielt der Bausektor eine zentrale Rolle dabei, dass Berlin
seine Klimaziele einhält.
Neubau ist nicht immer die beste Lösung. Es soll nur neu gebaut werden, wenn
dies notwendig ist.
Vision 2050
Unser Stadtbild ist geprägt von sozial-ökologischen und klimaneutralen Bauten,
ehemals leerstehende Gebäude wurden zu Orten umgebaut, in denen nun klimaneutral
gewohnt wird. Gebäude sind so ausgestattet, dass sie sich im Sommer kaum
aufheizen und ein angenehmes Stadtklima herrscht. Unterstützt durch Fassaden-
und Dachbegrünung und mittels ökologischer, atmungsaktiver und nachwachsender
Baustoffe. Eine nachhaltige Dämmung sorgt auch in kalten Tagen für eine
angenehme Innenraumtemperatur. Erdölbasierte Kunststoffe werden nicht mehr als
Baumaterial eingesetzt, das Baumaterial ist jetzt recyclebar und ökologisch.
Meilensteine 2035
- Der Bausektor ist vollständig klimaneutral.
- Das Photovoltaik-Potenzial wird ausgeschöpft. Es wird eine Solarpflicht
auf Dächern bei Neubauten, bei Hochhäusern auch an der Fassade eingeführt.
Extensive Dachbegrünung, Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen werden
flächendeckend kombiniert eingesetzt.Die Begrünung kühlt die warmen Photovoltaik-Anlagen und erleichtert
die Befestigung auf dem Dach. Außerdem sind Dachbegrünungen positiv
für das Gebäude- und Stadtklima, unsere Bezirke heizen sich also
weniger auf.
Dächer ohne PV- oder Solarthermie-Anlagen besitzen eine intensive
Dachbergrünung
Alle Gebäude im Innenstadtbereich haben eine Fassadenbegrünung.
Diese wirkt als natürliche Dämmung, schützt die Fassade und
verbessert die Luftqualität
Flächendeckender Ausbau von atmungsaktiven und nachhaltige Dämmstoffen
(wie z.B. Flachs, Hanf oder Zellulose), sodass die Hitze entweichen kann.
Städtische Vorgaben für Neubauten für klimaneutrales Bauen. Z.B. welche
Baumaterialien verwendet werden dürfen.
Maßnahmen bis 2026:
Plusenergiehäuser sind der neue Standard
Es darf nur noch klimaneutral gebaut werden
Neubau und Abrisse vermeiden.
Umfassende Notwendigkeitsprüfungen
Von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Haus muss alle
Energie bilanziert werden.Vor Abriss Prüfung aller Sanierungsmaßnahmen
Miteinberechnung der vollständigen
Energiebilanz -> Bundesratinitiative um Bau und Abriss als
“graue Energie” in die Energiebilanz von Gebäuden aufzunehmen.
Gewerbliche Gebäuden sollten in der Planung langfristig angelegt werden.
Als Dämm- oder Baumaterialien nur noch nachhaltige und klimaschonende
Rohstoffe wie z.B. Holz verwenden.
Verbot von Erdöl-basierten Baustoffen sowie Zement
Bilanzierung der Entsorgung von Bauschutt und Abfallstoffen beim
Energieeinspargesetz
Begründung
Jeder Neubau und jedes Bauvorhaben kostet Energien und Ressourcen. Damit Berlin seine Klimaziele einhalten kann, muss der Bausektor schnellstmöglich klimaneutral werden. Das bedeutet nur dann neu zu bauen, wenn es notwendig ist. Es gilt Abrisse zu verhindern. Leerstehende Immobilien müssen ressourcenschonend zu Wohnraum umgewandelt werden.
Kommentare